Die malaysischen Radiosender spielen nur eine zensierte Version von Lady Gagas Song „Born This Way“. Die Sängerin kritisiert die Zensur und fordert freie Meinungsäußerung.

„No matter gay, straight or bi – lesbian, transgendered life – I´m on the right track, baby…“: In ihrem neuen Hit „Born This Way“ singt Lady Gaga auch darüber, dass es keine Rolle spiele, ob ein Mensch heterosexuell, lesbisch, schwul oder bisexuell sei. In Malaysia werden damit offensichtlich einige Tabus berührt. Malayische Radiosender zensieren den Song, sie haben die betreffenden Zeilen durch nicht genau zu verstehende Wörter ersetzt.

Malaysias Behörden zensieren das Lied, da Lady Gaga in dem Songtext Homosexualität befürworte. „Die Regierung hat Beschränkungen für Songs erlassen, die gegen den guten Geschmack verstoßen oder beleidigend für die Öffentlichkeit sind“, erklärte AMP Radio Network, ein Betreiber von verschiedenen Radiosendern in Malaysia. Letztlich haben man aus Vorsicht gehandelt, da Lady Gagas Textzeilen anstößig wahrgenommen werden könnten, erklärte ein Sprecher des Radiosenders.

In diesem islamischen Land ist es anscheinend undenkbar, dass sich jemand befürwortend mit Homosexualität beschäftigt. „Die betreffenden Zeilen in ´Born This Way` können als Angriff auf die sozialen und religiösen Bräuche in Malaysia gesehen werden. Die Themen schwul, lesbisch und bisexuell werden von den Einwohnern in Malaysia immer noch als Tabu angesehen“, erklärte ein Sprecher des Radiosenders weiter.

Lady Gaga wehrt sich jetzt gegen die Zensur. „Ich würde sagen, es ist für alle jungen Menschen in Malaysia, die diese verbotenen Wörter im Radio hören wollen, ein Recht, dass ihre Stimmen gehört werden“, erklärte die Popsängerin gegenüber US-Medien. „Du musst alles dafür tun, wenn du eine Gesellschaft liberalisieren willst. Du muss anrufen, du musst protestieren – natürlich friedlich. Ich glaube nicht an Gewalt. Ich glaube nicht an Negativität. Es gibt keinen Grund für Herabwürdigung. Du musst einfach für das kämpfen, an was du glaubst“, wendet sich Gaga direkt an ihre Fans. Inzwischen gibt es auch Kritik von Schwulenaktivisten an der Zensur in Malaysia: Die Medien dort dürften Minderheiten nicht ausschließen.