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Frank Schöbel Biographie

Frank Schöbel

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Hätte es in der DDR diesen Begriff gegeben, wäre er als "Superstar" bezeichnet worden. Denn die nunmehr 40-jährige Karriere des Frank Schöbel ist wahrlich eine Karriere der Superlative. Hätte es in der DDR für die Verkäufe von Tonträgern nach westlichem Vorbild die berühmten Goldenen und Platinen gegeben, Frank hätte viele davon. Allein von seinem Dauerrenner "Weihnachten in Familie" sind 1,4 Millionen umgesetzt worden. Diese Platte erschien erstmals 1984 und gehört heute noch zum Standardrepertoire der meisten ostdeutschen Familien - weitergegeben über Generationen.

Und das ist es wohl auch, was den lang anhaltenden Erfolg von Frank Schöbel ausmacht: Er ist sich und seinen künstlerischen Ansprüchen über die Jahre treu geblieben - und dabei trotzdem immer einen Schritt weitergegangen. Schöbel ist Unterhalter im besten Sinne des Wortes und in erster Linie für sein Publikum da. Das Urteil seiner Fans war und ist ihm besonders wichtig, womit er wohl auch fast immer richtig gelegen hat.

Geboren in Leipzig als zweiter Sohn einer Opernsängerin und späteren Gesangspädagogin, wurde schon in sehr frühen Jahren sein musikalisches Talent entdeckt und entwickelt. Sicher hätte die Mutter ihn gern bei den weltberühmten Thomanern gesehen, bei denen Frank auch ein kurzes Gastspiel gab - aber es war die Zeit von Elvis Presley und Cliff Richard, für deren Musik er sich schließlich mehr begeisterte.

Bald schon sang Frank Schöbel nicht nur die Hits anderer Künstler, sondern begann selbst Musik und Texte zu schreiben. Nach einigen Jahren als Amateur, in denen er es aber schon bis in die populäre TV-Sendung "Herzklopfen kostenlos" schaffte (Nachwuchs-Show mit dem in der damaligen DDR beliebtesten Showmaster Heinz Quermann), startete Frank Schöbel am 1. April 1962 seine Profi-Laufbahn. Zwei Jahre später schon stand er an der Spitze der DDR-Rundfunk-Hitparaden, in der Jahresauswertung 1964 auf Platz eins mit "Party-Twist", auf Platz zwei mit "Blonder Stern" und auf dem vierten Platz mit "Looky Looky". Griffige englische Ausdrücke in den Texten, moderne Sounds (Peter Kraus und Ted Herold hätten nicht schlecht gestaunt!), Blue Jeans tragend und im Fernsehen unterstützt von twistenden Tanzpaaren machten den burschikosen Newcomer auf Anhieb zum Schlagerliebling bei Jung und Alt. Hinzu kam die unverkrampfte und fröhliche Ausstrahlung des jugendlichen Sympathikus.

Bis heute hat Frank Schöbel über 200 Songs komponiert, über 30 Alben produziert, hatte in der DDR allein 14 Nummer1-Jahreshits, verkaufte seine LPs an der Grenze der Presskapazitäten (die Auflagen waren bei der staatlichen Schallplattenfirma AMIGA ökonomisch kontingentiert). Außerdem spielte er in vier DEFA-Filmen die männliche Hauptrolle ("Reise ins Ehebett", "Hochzeitsnacht im Regen", "Heißer Sommer" und "Nicht schummeln, Liebling"). Diese Filme lieferten den Soundtrack einer fröhlichen Jugend und Unbeschwertheit mit Geschichten um Liebe und Eifersucht, Fußball (Franks großes sportliches Hobby!) und Trampen, mit viel Musik und Lagerfeuerromantik. Insbesondere "Heißer Sommer" (mit seiner damaligen Frau Chris Doerk als Gegenspielerin) gilt heute als Kultfilm, der gerade sowohl im Kino als auch als DVD ein riesiges Comeback feiert. Bei der Vorstellung in einem Berliner Freilichtkino in diesem Sommer waren vorzugsweise junge Besucher zwischen 16 und 25 zugegen.

Zeitungen schrieben von Schöbel als dem "James Dean des Ostens". Vor seinen ersten Filmen hatte er Tanz- und Schauspielunterricht genommen. In den 70er Jahren kam etwas hinzu, was es mit Frank Schöbel zum ersten Mal in der DDR gab: Er moderierte Sendungen im Fernsehen (die Personality-Show "Mode & Musik") und Hörfunk ("Frank's Beatkiste") und er produzierte mit dem Millionenseller "Komm, wir malen eine Sonne" das erste AMIGA-Konzeptalbum für die ganze Familie.

Und über all dem war 1971 ein Stern aufgegangen. "Wie ein Stern" - der Hit, den seine Fans kürzlich für eine Compilation zum 40-jährigen Bühnenjubiläum zum beliebtesten Schöbel-Titel aller Zeiten wählten. Dieser Evergreen wurde selbst im Westen veröffentlicht und belegte im November 1971 Platz 37 in den Media Control Charts. Ein Fernsehauftritt in der legendären Sendung "Musik aus Studio B" machte ihn über Nacht zum ersten gesamtdeutschen Star. Es reihten sich nun Hit an Hit. Das hielt auch in den 80er Jahren an. Neue Rekorde kamen hinzu: mit dem Album "Weihnachten in Familie" (1994 folgte eine Fortsetzung mit "Fröhliche Weihnachten in Familie"), den gleichnamigen Tournee-Programmen und insbesondere den Sendungen im Fernsehen wie etwa die vom MDR produzierte jährliche Heiligabend-Show mit Frank Schöbel, die noch immer eine unglaubliche Einschaltquote vorweist.

Mit dem Hit und der gleichnamigen CD "Wir brauchen keine Lügen mehr" hatte er zunächst ungewollt seinen "Wende"-Song im bewegten Sommer und Herbst 1989. Kurzes Innehalten dann nach der deutschen Wiedervereinigung. Die neuen Markt- und Medienorientierungen waren für ihn nicht ganz so problematisch wie für viele andere Ost-Stars. Er kannte sie ja schon und vor allem...sein Publikum blieb ihm treu.

Auch in den 90er Jahren betrat er künstlerisches Neuland, weniger mit seinen zahlreichen neuen Songs und CDs, sowie etlichen Konzerten und Fernsehauftritten, sondern als Buchautor. Seine selbst verfasste Autobiographie mit dem amüsanten Titel "Frank und frei" bewies eine seiner Lebensmaximen: Entweder richtig oder gar nicht! Das 1998 im Verlag Das Neue Berlin erschiene Buch war ein Wälzer von 740 Seiten.

Am 11. Dezember 2002 feiert Frank Schöbel seinen 60. Geburtstag - doch den jugendlichen Schwung hat er noch lange nicht verloren. Und er wird an diesem Tag kein großes Fass aufmachen, denn er ist nicht unbedingt ein Partytyp, obwohl er sehr gesellig sein kann. Stattdessen werden bereits die Weihnachtstournee und diverse Auftritte in TV-Sendungen vorbereitet und momentan im Mittelpunkt steht sein aktuelles Album "Leben...so wie ich es mag", sein erstes bei EMI. 20 Hits und solche, die es werden können: Neue Titel und alte Hits neu aufgenommen. Ein Schöbel, wie er besser im Jubiläumsjahr 2002 kaum vorstellbar ist. Zudem unterstützt von einigen illustren Studiogästen: Die Jungen Tenöre, Heino, Herbert Dreilich von Karat, Guildo Horn, Franks Sohn Alexander (aus der Ehe mit Chris Doerk) und Pitti Platsch - ein Fernsehliebling für groß und klein aus dem Osten Deutschlands.
     

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