CD Kritik
Culcha Candela - Schöne Neue Welt
Culcha Candela - Schöne Neue Welt
Mit einem stimmungsvollen von Bläsern getragenen Intro beginnt der Titeltrack. Doch noch bevor man vollends in Happy-Sunshine Laune gerät tönt es plötzlich "Die Welt geht unter doch bei uns ist Party halligalli..." und es klafft auf einmal eine gehörige Musik-Textschere auf. Im weiteren Verlauf des Songs wird klar: cleverer Wortwitz mit einer großen Portion Ironie macht Sozialkritik genauso gut deutlich wie schwermütig melancholische Töne mit ernster Lyrik. Mit "Somma im Kiez" bohrt sich ein weiterer Partytrack in den Gehörgang und setzt sich dort mit einer eingängigen Chorus-Melodie fest, die einem nicht mehr aus dem Kopf geht und zwangsweise mitgesummt werden muss. Die sieben Berliner haben erneut ein Album abgeliefert, dass vor Hit-Potential förmlich aus den Nähten platzt und Einen aus dem Stuhl auf die Tanzfläche zerrt. Selbstverständlich tragen sie auch hier wieder ihrer multinationalen und multikulturellen Herkunft Rechenschaft und bringen englische, spanische und deutsche Texte und Musikeinflüsse unter einen Hut. Nach den ersten fünf Tanzhämmern zeigt die Kombo mit "Manchmal" und "No Hay Mal", dass sie auch einen Gang zurückschalten und es bedächtig angehen lassen können und gönnen den heißgesteppten Füßen eine Pause. Danach wird es mit "The Greatest" aber schon wieder ziemlich funky wenn auch weniger schnell. "I Like It" präsentiert sich in modisch lateinamerikanischen Gewand und fordert zum heißen Cha-Cha mit Partnerin auf. Nach "Eiskalt" folgt dann der Aufruf "Relax", welchem angesichts der wirklich schön chilligen Sound-Atmosphäre problemlos nachgekommen werden kann. Die Ballade "Nobody" und das optimistische, locker-leichte "Steh Auf" beschließen den knapp 50 Minuten langen Hörgenuss. Fazit: Gute Laune, fettes Tanzfutter und kluge Texte im Überfluss. Absolute Hörempfehlung!