CD Kritik

Omega Lithium - Dreams in Formaline

Auch wenn Goth-Metal aus einer kroatischen Kleinstadt zunächst wie das Rezept für etwas Exotisches klingt, so bleiben Omega Lithium mit ihrem Erstlingswerk doch erstaunlich Genre-konform. Ohne Frage handelt es sich bei \"Dreams in Formaline\" soundtechnisch um eine erstklassige und hochprofessionelle Produktion, wie man sie von Drakkar auch nicht anders erwarten würde. Finster und druckvoll ist die Musik auch allemal, jedoch muss man sich vielleicht fragen, ob die bombastische Produktion durch das Major Label nicht vielleicht ein wenig die Originalität und Kreativität der jungen Band unterdrückt, denn handwerklich gesehen sind die Titel zweifellos konkurrenzfähig, das Rad wird hier aber nicht neu erfunden und die Variabilität hält sich arg in Grenzen. Möglicherweise wollte man zu sehr sicher gehen, dass das Debüt ein gutes Produkt wird und hat sich deshalb gegen mehr Experimentalität gewehrt. Vielleicht erheben Omega Lithium aber auch selbst gar nicht den Anspruch, sich aus der Masse hervorheben zu wollen. Auf diese Weise fehlt dem Album allerdings etwas die Frische, weil musikalisch alles etwas zu gleichförmig und \"schonmal da gewesen\" klingt. Schade ist auch, dass das Zwiegespräch zwischen der durchaus fähigen Sängerin Mya und ihrem männlichen Growl-Partner nur in dem Song \"My Haunted Self\" für Kontraste sorgt, davon hätte es gern mehr geben dürfen. Fazit: Ein gutes Alltags-Album ohne bahnbrechend neue Ansätze und Überraschungen.