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CD Kritik

Tokio Hotel - Humanoid

Donnerstag, 08. Oktober 2009, 14:52 Uhr

Tokio Hotel - Humanoid

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Sie sind nicht nur eine der international erfolgreichsten deutschen Bands des fast vergangenen Jahrzehnts, sondern mit Sicherheit auch eine der kontroversesten. Junge Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt liegen ihnen in Scharen zu Füßen, während

Sie sind nicht nur eine der international erfolgreichsten deutschen Bands des fast vergangenen Jahrzehnts, sondern mit Sicherheit auch eine der kontroversesten. Junge Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt liegen ihnen in Scharen zu Füßen, während sie von männlichen Hörern im besten Fall einfach nicht ernstgenommen werden. Mit ihrem dritten Studioalbum schicken die vier Magdeburger sich endgültig an, sich als internationale Größe zu etablieren. Ein Kollege von Spiegel Online schrieb kürzlich noch sinngemäß, und zwar völlig zu Recht, dass ein von persönlicher Antipathie der Band gegenüber voreingenommenes Urteil über die musikalische Qualität des Albums lediglich Beweis von eigener Blödsinnigkeit ist. So weit so richtig, leider ist aber seine anschließende Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Werk sehr kurz und verzichtet dabei auf jegliche Kritik. Trotz aller political correctness muss es aber möglich sein, \"Humanoid\" auf Basis von Tatsachen zu rezensieren. Tatsache ist, die Produktion ist von bester Qualität, perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt und liefert von der Ballade (Lass uns laufen) über das Rockstück (Humanoid) bis zum Mitsing-Schlager (Sonnensystem) reichlich Abwechslung. Tatsache ist aber auch, dass die Songs, vielleicht im Einklang mit dem Konzept des Albums, mit Effekten und Spielereien überladen sind,so dass einem dazu das Wort \"Plastik-Pop\" in den Sinn kommt, dass sie dadurch steril und künstlich designed wirken und vor allem, dass alles irgendwie klingt, als hätte man es schon einmal gehört. Schon die Single \"Automatisch\" erweckte den Eindruck, als hätte sich die Münchner Freiheit mit Coldplay und U2 im Studio für ein gemeinsames Projekt getroffen. \"Hunde\", \"Komm\" und andere Titel recyceln New Wave und Elektro-Pop der späten 80er und frühen 90er Jahre, \"Menschen suchen Menschen\" klingt verdammt nach \"Personal Jesus\" von Depeche Mode usw. Sicher ist es, angesichts der Fülle an bereits gemachter Musik, nicht einfach, etwas völlig Neues zu kreieren, aber hat man als Künstler nicht den Anspruch, etwas origineller zu sein?

Diese CD Kritik wurde geschrieben von Musik-Base Redaktion

     

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