Für die DSDS-Jury werden zwei neue Juroren gesucht. Bushido ist interessiert. Der Berliner Rapper scheint in letzter Zeit eine Wandlung vollzogen zu haben. Das zeigt er auch in einem Gespräch über sein neues Album.

Fernanda Brandao und Patrick Nuo mussten die DSDS-Jury kurz nach dem Finale der letzten Staffel verlassen. Dieter Bohlen soll für den Rauswurf der beiden gesorgt haben. In der Talkshow von Markus Lanz (ZDF) meldete Bushido jetzt Interesse an dem Jury-Job an: „Sie können mich gerne vorschlagen“, forderte er den Moderator auf. Lanz zweifelte: „Würden Sie es machen?“ Bushido bejahte das nachdrücklich. Bohlen und Bushido in einer Jury? Da dürften dann wohl zwei Großmäuler und Platzhirsche aufeinander treffen. “Dieter Bohlen ist eine Herausforderung für mich. Ich mag es, mich mit jemandem auseinanderzusetzen“, so der Berliner Musiker.

Bushido war lange vor allem für seine Provokationen bekannt. Es gab reichlich Kontroversen um seine teilweise frauen- und schwulenfeindlichen und mitunter gewaltverherrlichenden Texte. Er pflegte lange Zeit das Image des Rüpel-Rappers. Auf seiner neuen Platte „Jenseits von Gut und Böse“ (erscheint am 13. Mai) zeigt sich der 32-Jährige deutlich geläutert. „Niemand kann von mir erwarten, dass ich mit Mitte 30 noch immer so tue, als würde ich mir jeden Tag mit illegalen Geschäften Geld für den Straßenstrich ranschaffen. Das entspricht nicht mehr meiner Lebensrealität“, erklärt Bushido im Interview mit dem Magazin „GQ - Gentlemen´s Quarterly“.

Depressionsphasen, ein heftiger Bandscheibenvorfall und die Krebserkrankung seiner Mutter dürften zu seiner Läuterung beigetragen haben. „Ich habe mich gefragt, was wirklich wichtig ist, weil das Leben schnell vorbei sein kann. Ich war lange wie ein pubertierender Junge, da konnte mir keiner mit Verantwortung kommen.“ Heute will er ein einfach ein gutes Leben leben. „Und daher muss ich auch etwas Positives ausstrahlen. Du kannst nur andere Menschen lieben, wenn du dich selbst liebst“, erklärt er im GQ-Interview. So ganz neu sind die moderaten Töne von Bushido übrigens nicht: Er zeigte sich schon 2008 mit dem „Für immer jung“-Duett mit Karel Gott von einer nachdenklichen Seite.