Bushido provoziert mit "Befreit Palästina" -Karte
Bushido ist ja nun wirklich ein erfahrener Provokateur. Egal ob Schwule, Frauen, Polizisten – er ist gerne der böse Bube der Rap-Szene, der mit üblen Sprüchen auffällt. Die Geldstrafen, die er bereits wegen Polizistenbeleidigung, Pöbeleien gegen Angestellte des Ordnungsamtes und anderen Beleidigungen gezahlt hat, summieren sich auf gut 38.000 Euro.
Als Bushido im November 2011 einen Bambi für seine „besonderen Integrationsleistungen“ erhielt, kam es zu einer Welle der Entrüstung. Politiker aber auch Künstler wie Peter Plate von Rosenstolz erklärten damals, dass jemand wie Bushido, der mit schwulen- und frauenfeindlichen Texten Karriere gemacht habe, einen solchen Bambi nicht verdiene.
Jetzt provoziert der Berliner Rapper mit einem free palestine-Symbol auf seiner Twitterseite. Auf der stilisierten Nahost-Karte ist Israel durch Palästina ersetzt: Die Karte zeigt das Gebiet Israels in den Farben Palästinas, daneben steht der Schriftzug „free palestine“ (Befreit Palästina). Deutsche und israelische Politiker sind empört.
„Dieses Kartenbild dient nicht dem Frieden, sondern sät tiefen Hass. Bushido muss dieses Bild sofort von seiner Twitterseite entfernen, andernfalls kann er nicht länger als Beispiel für gelungene Integration dienen“, sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) der Zeitung „Bild am Sonntag“. Minister Friedrich forderte den Künstler auf, sich seiner Verantwortung bewusst zu werden.
Die israelische Botschaft in Berlin reagierte sarkastisch per Twitter: „@bushido78: Erst Frauen, dann Schwule, nun #Israel: Wir sind stolz, zu den Opfern des Integrationspreisgewinners #Bushido zu gehören.“
CDU-Politiker Ruprecht Polenz (Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages) kritisierte zuvor heftiger: „Es ist ein Skandal, dass ein deutscher Musiker, der ja eine Menge Menschen erreicht, in dieser Weise das Existenzrecht Israels in Frage stellt“, sagte er dem Onlineportal der Süddeutschen Zeitung.
Einige Kritiker fordern jetzt, dass Bushido seinen Bambi für „gelungene Integration“ zurückgibt. „Wir prüfen den Vorfall und werden dementsprechend reagieren“, sagte Patricia Riekel, Vorsitzende der Stiftung „Tribute to Bambi“ und Chefredakteurin der Bunten. Der Berliner Rapper reagierte kurz und trocken per Twitter: „Bambi zu verkaufen“.