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Justin Timberlake: Kann er Myspace retten?
(AK) – Myspace war vor ein paar Jahren noch das größte Social Network der Welt. Seit längerer Zeit wandern aber immer mehr User zum Konkurrenten Facebook ab. Heute ist Myspace längst von Facebook überholt, alleine im ersten Quartal von 2011 verließen 20 Millionen das Netzwerk. Zusammen mit den Usern gingen auch die Werbekunden. Mit Justin Timberklake engagiert sich jetzt ein erfolgreicher Popstar für die Plattform.
Bei Myspace lag seit der Gründung durch Tom Anderson ein Schwerpunkt auf Musik. Anderson nutzte seine Kontakte zu Bands und Künstlern und lud sie ein, ihre Seite auf der Plattform einzurichten. Neben Hörproben und Musikvideos bieten die Künstler auch Infos zu neuen Alben und Tourneen.
Durch ihre Videos und der Entwicklung von bestimmten Genre-Communitys auf dem Network machten unbekannte Bands immer wieder Plattenfirmen auf sich aufmerksam. Und nicht zuletzt: Musiker pflegen über Myspace gerne Kontakt mit ihren Fans. Einige Bands wie die Arctic Monkeys starteten ihre Karriere erst dank ihrer Videos auf Myspace.
Seit dem Kauf von Myspace durch Rupert Murdochs Medienkonzern sind auf der Plattform immer mehr andere multimediale Inhalte und vor allem Filme zu finden. Während Gründer Anderson ursprünglich kleinere und noch unbekannte Künstler gewinnen wollte, zielte Murdoch auf große und kommerzielle Filme. Seit dem Nutzerschwund sank der Wert und so konnte das Werbeunternehmen Specific Media Myspace jetzt für gerade mal 35 Millionen Dollar kaufen – vor ein paar Jahren hatte Murdoch noch 580 Millionen Dollar für die Domain gezahlt.
Specific Media will Myspace jetzt mithilfe von Justin Timberlake retten. Mit seinen Erfahrungen und seiner Strategie soll die Plattform einen neuen Aufschwung nehmen. Timberlake will ab sofort zusammen mit sechs Mitarbeitern neue Ideen entwickeln, im September sollen dann die neuen Pläne umgesetzt werden. Der 30-jährige Popstar hat zumindest schauspielerische Erfahrung als Netzwerk-Chef: Im Film „The Social Network“ spielt er den Facebook-Mitgründer Sean Parker.