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Loveparade: Dr. Motte warnt vor Neuauflage
(AK) – Am 24. Juli jährt sich die Tragödie der Loveparade. Bei der Massenpanik waren vor einem Jahr 21 Menschen gestorben, mehre Hundert wurden verletzt. Im Fußballstadion in Duisburg wird es am Sonntag eine Gedenkveranstaltung für die Opfer geben. Neben Petra Bosse-Huber (Evangelische Kirche) und Bischof Franz Grave werden dort auch Angehörige von Opfern, ein Rettungssanitäter und eine Verletzte an die Katastrophe erinnern.
Der Graf – Frontmann der Band Unheilig – wird auf Wunsch der Angehörigen das Lied „Geboren, um zu leben“ singen. Der Unheilig-Sänger äußerte sich einige Tage vor seinem Auftritt: „Ich fühle mich geehrt, bei der Gedenkfeier aufzutreten. Es war mir nicht bewusst, dass mein Lied `Geboren, um zu leben´ zu einer Art Trauerhymne der Angehörigen der Opfer und der Verletzten geworden ist“, sagte er laut Radio-Duisburg.
Der Graf kommentierte auch das Verhalten des Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland, der erst knapp ein Jahr nach der Tragödie um Verzeihung gebeten hatte: „Man kann von niemandem erwarten, dass er – nur weil er in einer solchen Position und das Gesicht der Sache ist – sagt: ´Ich bin schuld.´“ Nach Ansicht des Sängers habe aber die Anteilnahme der Verantwortlichen gefehlt.
Dr. Motte, der Gründer der Loveparade, sprach sich gerade gegen die Neuauflage der Loveparade in diesem Jahr aus. Die Facebook-Gruppe „Love Parade 2011“ plante eine Wiederauflage des Events für den 23. Juli, es sollen bereits knapp 14.000 Leute zugesagt haben.
Dr. Motte veröffentlichte daraufhin eine Stellungnahme gegen die Veranstaltung: „..ich kann davor eigentlich nur warnen. Ich sehe keine ordentliche Planung, kein Sicherheitskonzept. Die Sicherheit von Leib und Seele muss immer an erster Stelle stehen“, so Dr. Motte in seinem Statement, das er auch auf seiner Website veröffentlichte. Der Techno-DJ freut sich zwar über das Interesse an der elektronischen Musik, er fordert aber dazu auf, sich jetzt nicht um eine Neuauflage der Loveparade zu streiten, sondern um die Hilfe für die Angehörigen und Beteiligten zu kümmern.
Die Initiatoren der Wiederauflage zogen ihre Ankündigung inzwischen zurück: „Wir teilen die Bedenken von Dr. Motte“, erklärten sie auf ihrer Facebook-Seite.