Lykke Li im Interview
Kurz vor dem Beginn ihrer UK - und US - Tour hatte ich die Möglichkeit ein kurzes Interview mit der kreativen Stockholmerin zu führen. In der Hamburger Speicherstadt treffe ich Lykke Li , die es sich auf den extrem gemütlichen Sofas in den Räumen von „Warner Music" bequem gemacht hat. Ein großer Hut schmückt ihren Kopf, während sie mit einem Gewand und diversen Schals bekleidet vorsichtig ihren gegenüber beäugt.
Musik-Base: Deine Musik ist schwer einzuordnen. Man hört zahlreiche Referenzen an die unterschiedlichsten Genres heraus. Was sind deine primären Einflüsse?
Lykke Li: Es ist schwer zu sagen. Eigentlich sammle ich meine Inspiration aus den unterschiedlichsten Quellen. Es ist wie ein Mosaik. Bei Rapmusik finde ich A Tribe Called Quest gut. Aber es gibt so viele verschieden Eindrücke von Jazz bis Soul und Elektro. Da kann ich nicht sagen, dass es ein oder zwei dominante Interpreten gibt, die mich maßgeblich beeinflusst haben.
Musik-Base: Du hast ein eigenes Label mit dem Titel "LL Records". Wie bist du auf die Idee gekommen das zu gründen?
Musik-Base: Aber warum bist du dann zur Warner Music gegangen? Ist die Abhängigkeit von einem Major nicht enorm? Gerade die großen Labels stehen doch unter Generalverdacht, bei dem Versuch Einfluss auf die Inhalte zu nehmen...
Gerade jetzt ist die Unterstützung durch einen Majorlabel unausweichlich. Morgen beginnt meine Tour durch England und die USA. Mit einem Independent Label kann man das internationale Geschäft überhaupt nicht bewältigen.
Lykke Li: Nur mein Vater ist Musiker. Man wird natürlich dadurch geprägt. Nur die entscheidenden Sachen habe ich mir immer selbst beigebracht. Ich denke es geht auch nur, wenn man die Kreativität in sich selbst findet. Es kann dir niemand beibringen kreativ zu sein.
Für mich war es immer klar, dass ich später etwas mir Kunst machen möchte. Das Leben ist eben ein Mysterium, dem man am ehesten mit Kunst nahe kommt. Als ich dies erkannte war es für mich offensichtlich wie meine Bestimmung aussieht. Ich habe überlegt ob es Mode oder Malerei sein könnte, bis ich mich für die Musik als Ausdrucksform entschied.
Aber das kam ach nicht durch meine Eltern. Nie habe ich ein klassisches Instrument gelernt. Sondern durch Aktivität herausgefunden, was zu mir passt.
Lykke Li: Die Szene ist wirklich sehr klein. Das hat Vor- und Nachteile. Man lernt sich schneller kennen, spürt aber auch unmittelbar die Grenzen der Einflüsse. Was aber eigentlich nicht weiter tragisch ist. Durch das Internet und die Reisen ist man stets in Verbindung zu dem weltweiten Geschehen.
Es ist viel wichtiger was man macht, als der Ort an dem man lebt.
Lykke Li: Der Erfolg hat mich selbst überwältigt. Es kommt schon vor, dass ich auf der Straße angesprochen werde. Meistens bin ich allerdings mit unterschiedlichen Klamotten und Stylings unterwegs. Selbst Bekannte müsse dann zweimal hinschauen, damit sie mich erkennen. (lacht)
Ansonsten führe ich ein sehr normales Leben. Ich wohne sogar noch bei meinen Eltern, wenn ich zu Hause in Schweden bin.
Das Album "Youth Novels" erscheint am 29.08. Vorbestellen.
Die Single "Little Bit" ist bereits ab dem 01.08. im Handel erhältlich.
Interview & Übersetzung: KP
1 Kommentare zu Lykke Li im Interview
Autor | Kommentar |
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HirschgesichtMontag, 21. Juli 2008, 14:55 Uhr |
Nochist sie uNbekannt. Aber bald wird sie schon legendär sein. Sie ist ein super Kontrast zu den ganzen Castingstars. Bisher gibt es keine Frau, die so eine Musik macht. Villeicht erinnert sie etwas an Björk.... aber streng genommen gibt es wirklich niema |