Apollo 440 Biographie
Apollo 440
Was die Brüder Howard und Trevor Gray zusammen mit ihrem alten Schulkumpel Noko vorhatten, als sie in jenem Jahr in ihrer Heimatstadt Liverpool Apollo 440 gründeten, das war trotzdem irgendwie neu, das war Crossover, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte, das hatte mit Grenzen verwischen nicht mehr viel zu tun, nein, da wollte jemand tiefe Gräben (oder besser: Schluchten) überwinden: Tanzmusik und Rockermucke sollten - wie auch immer - zusammenfinden. Allgemeines Kopfschütteln war die Resonanz in allen Lagern. geschlagene 5 Jahre, bis sich ein Partner in der Musikindustrie für dieses Vorhaben gefunden hatte.
Aber was folgte, dürfte eh den meisten bekannt sein, was folgte, faßt man gerne unter der Überschrift der unerwarteten Erfolgsstory zusammen. Blieb das erste Album "Millennium Fever" erfolgstechnisch noch in einem überschaubaren Rahmen, wurden die sich auf die Schulter klopfenden Skeptiker (wir sagten doch schon immer, sowas kann nicht funktionieren) 1997 - die Band war in der Zwischenzeit in das Londoner Szeneviertel Camden gezogen - von "Electro Glide In Blue" förmlich überrollt: "Krupa" brachte nicht nur die Freunde des Fußballs ins Schwitzen und "Ain’t Talkin‘ ‘Bout Dub" war einer der ganz großen Hits in der Clublandschaft von 1997; die Charts wurden europaweit Volley genommen (um in der Fußballersprache zu verbleiben); 14 Wochen Album-Charts in Deutschland; insgesamt über 250.000 verkaufte Alben alleine in Europa... dies die harten Fakten, die den Sowas-Kann-Und-wird-Niemals-Gehen-Mythos endgültig zum Schweigen brachte.
Desweiteren erspielte sich das Trio im Laufe der letzten Jahre einen exzellenten Ruf als Remixformation (auch unter dem Projektnamen The Stealth Sonic Orchestra): Manic Street Preachers, U2, James, Puff Daddy/Jimmy Page, INXS, OMD, Skunk Anansie, Sabrina Setlur, Tomayasu Hotei, Jean Michel Jarre... ein Auszug aus der langen bunten Liste der Remixprojekte. Heute sind Apollo 440 der kleinste Gemeinsame Nenner in Sachen Musik, oder aber das Größte Gemeinsame Vielfache, ihre Musik führt zusammen, was eigentlich gar nicht zusammengeht: Ein schönes, wenn auch verzerrtes Bild, wie sich Hand in Hand der biersaufende Kuttenträger, der in die Jahre gekommende Jazzfreund und der pillenschmeißende Dancefloorjüngling vor dieser Band verbeugen und sich gar nicht mehr soooo unglaublich fremd sind.