De Randgruppe Portrait

De Randgruppe besteht aus mehreren Künstlern, die alle unerkannt bleiben wollen. In völligem Inkognito sagten sie einem Stimmungsmacher, der 2004 die deutschen Partylöwen in zwei Lager spaltete, den Kampf an: dem Holzmichl-Lied. Dem Volksmusiktrio „De Randfichten“ aus dem Erzgebirge war es geglückt, das alte Heimatlied, das im 17. Jahrhundert in mehreren Teilen Deutschlands bekannt war, zum Brüller des Jahres zu machen und auch außerhalb der Volksmusikszene bekannt zu werden. Sie schafften es sogar, auf Platz zwei der deutschen Single-Charts zu kommen. Manchem war das zu viel des Guten. Zum Ausklang des Jahres 2004 hielt De Randgruppe die Zeit für gekommen, dem Budenzauber ein Ende zu bereiten und ihn durch einen frischeren Hüttenzauber zu ersetzen.

„Holzmichel – Die Antwort“ ist der Song, mit dem De Randgruppe zurückschlägt. Die Machart der Holzmichl-Parodie spricht eine klare Sprache: Schluss mit Waldzither, Zupfgeige und Knopfharmonika! Solche Klänge werden von Industrial-Rock überlagert, der den Song klar dominiert. NDH (Neue Deutsche Härte) ist ein Musikstil der neunziger Jahre. Ein typischer Vertreter dieser Musikrichtung, bei der deutsche Texte mit Hardrockklängen kombiniert werden, ist Rammstein. De Randgruppe bedient sich dieses Stils in ihrem beispiellosen Werk, das, weil es wohl das einzige Produkt des Projekts De Randgruppe bleiben wird, gleich in mehreren Versionen erschienen ist. Das Konzept ging auf. Rhythmische Beats, akzentuiert gemixt mit volkstümlichem Rambazamba und einem witzigen Text ergeben einen rockigen Schnaps- und Schnee-Kracher, der es seinem Original „Dr Holzmichl“ gleichtat und ebenfalls die deutschen Charts stürmte. De Randgruppe erlangte sogar kurzzeitig eine höhere Popularität, als das Frankfurter Rap-Projekt, das den Namen Randgruppe schon geführt hat, als De Randgruppe noch nicht mal im Entwicklungsstadium war. Kaum jemand hat den Zeitgeist des Jahres 2004 so genau getroffen wie De Randgruppe, die die Wintersaison 04/05 gut aufgemischt hat. Dafür, dass die Hüttenstimmung nicht so schnell ausflackert sorgt die Version „Länger, lauter, fetter.“