Oasis Portrait
Es ist schön und sicher auch hilfreich, ein gesundes Selbstbewusstsein zu haben. Sobald es aber – am besten noch unbegründet – über alle Maßen hinaus geht, wird es nicht selten als Arroganz bezeichnet, die alles andere als gut angesehen ist. Wahrscheinlich wurde auch Noel Gallagher damit schon häufiger konfrontiert, aber so wie er einzuschätzen ist, prallte jegliche Kritik einfach an ihm ab. Er ist auch nicht erst so sehr von sich selbst überzeugt, seit er mit Oasis enorm erfolgreich ist. Das zeigt sich schon bei der Entstehungsgeschichte der Band 1991: Sein kleiner Bruder Liam gründet sie zusammen mit Paul Arthurs, Paul McGuigan und Tony McCaroll. Noel steigt nur mit ein, weil ihm die totale Kontrolle über Oasis zugesagt wird. Genau so bestimmt agiert der Engländer auch in einem schottischen Pub, den er erst verlassen will, wenn der Besitzer die Band spielen lässt – und nach langem Warten klappt auch das. Derartige spontane und ungeplante Gigs gehören zum Konzept der britischen Band, das schon kurz nach der Bandgründung erste Erfolge zeigt: Auf einem der Gigs werden sie von einem Labelboss entdeckt, der ihnen sofort einen Vertrag anbietet. Damit gelingt es ihnen auch, sich über die Heimatgrenzen hinaus einen guten Namen zu machen. Der aufkommende Britpop-Hype Mitte der 90er tut sein Übriges dazu. Schon mit ihrer ersten Single „Supersonic“ gelingt Oasis der Sprung in die Charts. Wenig später ist dann auch das Debütalbum „Definitely maybe“ startklar, das selbst den oft so zermürbenden Kritikern den Atem verschlägt. Beim Publikum kommt es sogar so gut an, dass es das bestverkaufte Debüt Englands aller Zeiten wird. Statt den Erfolg zu genießen und zu feiern, bestimmen von nun an aber die Streitigkeiten zwischen dem Brüderpaar Noel und Liam die Geschichten um die Band. Es klappt trotzdem mit einem zweiten Album, dass nur ein Jahr später unter dem Namen „Morning glory“ erscheint. Und auch das schlägt voll ein: Es wird zum zweitmeist verkauften Album Großbritanniens und heimst sagenhafte 14 Platin-Auszeichnungen ein. Während es im Studio also irgendwie immer wieder passt, läuft auf Tour überhaupt nichts mehr zusammen. Wie die erste muss auch die zweite US-Tour wegen des Streits zwischen Noel und Liam abgebrochen werden – und das sollte auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Die ständige Unruhe ist scheinbar zu viel für Arthurs und McGuigan, zumindest lässt das ihr Ausstieg 2000 vernuten. Und das obwohl eine Annäherung der Streithähne zu entdecken ist: Noel gibt ein Stück seiner eingeforderten Macht zurück und lässt seinen Bruder einen Song des 2000er-Albums „Standing on the shoulder of giants“ schreiben, auf dem Nachfolger stammen nur noch etwa die Hälfte der Songs aus der Feder von Noel – und trotzdem hagelt es weiter Platin. Das wird auch bei der aktuellen Platte „Dig out your soul“, auf der sie sich überraschende Unterstützung vom ehemaligen Robbie Williams-Drummer holten, nicht anders sein. Zumindest in Großbritannien steigt sie fast standesgemäß wieder direkt auf Eins ein. Nach Erreichen der 50 Millionen-Marke an verkauften Alben streben Oasis jetzt noch höhere Ziele an – die sie auch erreichen werden, wenn es nach dem Selbstverständnis von Frontmann Noel Gallagher geht.
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