Radio 4 Portrait
Es gibt zur Zeit wieder so unglaublich viel gute Musik aus Amerika, es ist eine Wonne! Wenn wir uns kurz daran erinnern, womit CITY SLANG vor 12 Jahren mal angefangen hat: dem Wust aus Veröffentlichungen im US-Underground die Rosinen zu entziehen und nach Europa zu holen. Ganz ehrlich, im Moment gibt es dort so viel gute neue Bands wie seit langem nicht mehr, denn im Lande des korrupten texanischen Öl-Präsidenten tobt sich gerade eine neue Generation aus. Vermischt alles mögliche, trägt ihre Einflüsse stolz und hörbar laut vor sich her und schafft ganz viel Neues und Gutes dabei. Und zu den allerbesten gehören die hier: RADIO 4. Laut, gemein, harsch und agressiv. Poppig, zum Tanzen, groovy, klasse Songs. Rockig, punkig mit Meinung und Mitteilungsbedürfnis. Liest sich furchtbar, oder? Klingt aber super!
Es gibt bekanntlich nichts Langweiligeres als den Werdegang einer aufregenden Band in ein paar Worten auf Papier aufdröseln zu müssen. Machen wir es also kurz: Radio 4 existieren seit 1999. Beeinflusst von den späten 70er/frühen 80er Post-Punk-Szenen beiderseits des Atlantik. Erste EP für das Indie Label Gern Blandsten. In 2000 ein Debutalbum namens The New Song and Dance, ebenda. Viel Touren. Ganz viel Touren. Eine Single zur Überbrückung: Dance To The Underground. Ein zweites Album: Gotham! US-Veröffentlichung im April dieses Jahres. In Europa mahlen die Mühlen langsamer, dafür ist diese Platte besser. Dance To The Underground war nicht nur eine wegweisende Single für RADIO 4 zwischen zwei Alben. Es ist auch ein programmatischer Song und eine kleine Hymne an das, was sich gerade in USA abspielt: Die Rockbands fangen das Tanzen an. The Faint, The Rapture, Radio 4. Zu all denen kann man allemale seinen Booty shaken und zwar mit großem Spaß! Zeitgleich (also vorletztes Jahr) erlässt Rudolph-9/11-Giuliani in New York neue Gesetze, die das Tanzen in den Clubs der Stadt unter Strafe stellen (!). Kein Witz!!! Da erscheinen Songtitel wie Dance To The Underground, Save Our City, Calling All Enthusiasts oder New Disco natürlich in einem völlig neuen Licht. Zu diesem Thema gibt es Endloses zu erzählen und RADIO 4 tun dies in ihren Songs, aber auch in Interviews.
Gotham! wurde von der Band in einem Keller eingespielt, jedoch anders als The New Song and Dance gaben RADIO 4 die basic tracks des neuen Albums einem Produzenten-Team "to fuck with". Tim Goldsworthy und James Murphy. Zusammen heißen sie The DFA. Tim Goldsworthy war in frühen Tagen mal der Partner von James Lavelle bei UNKLE und Mo'Wax. Heute ist er ein Brite in New York. Mit James Murphy zusammen bringt er Brooklyn zum Tanzen. Auf DFA Records erscheinen haufenweise klasse Maxi Singles. Und als Produzenten arbeiteten The DFA mit Primal Scream, mit David Holmes, mit Bands wie Trans Am und BS 2000. Und jetzt haben sie ihren Teil dazu beigetragen, aus Gotham! das zu machen, was es ist: das jüngste, vielseitigste, frischeste und aufregendste Album aus New York und über New York seit Jahren. Dazu das amerikanisch Band Info: "Gotham's sound sweats out beats, squeaks, loops, keyboards and claps, all the while respecting the bands song craft. It's a record that you can dance to all the way through. Gotham's lyrics are an observation on the city of New York made by people who have lived there for a long time. Written and recorded before the tragic events of 9/11, the songs have a new sense of meaning in many places. It's an album that was made in NY, is about NY and sounds like New York." Besser konnten wir es auch nicht sagen. Wir genießen diese stürmischen Qualitäten, diese militanten Statements a la "Someone Needs To Start A Fire Here" und "Get Behind The Struggle Right Now!". Endlich wieder tritt Musik mit voller Wucht zu und macht dabei auch noch ansteckend Spaß!!!
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