Hole Portrait

Hole? Ist das nur ein Künstlername für Courtney Love? Obwohl sich die Medien in den USA von Anfang an beharrlich dagegen weigern, ist Hole eine komplette Band. Die Grunge-Combo wurde 1989 vom Gitarristen Eric Erlandson, dem Bassmann Jill Emery, der Schlagzeugerin Caroline Rue und eben der Sängerin Courtney Love gegründet. Von zahlreichen Musikkritikern wird die Band mit der Entstehung des Hardcore-Punk, der sogenannten Riot-Girl-Bewegung in Verbindung gebracht. Wie viele Musikerinnen der Riot-Girls macht auch Courtney Love gerne harte Musik und spielt ihre Instrumente selbst.

Mit ihrer rauchigen Stimme verleiht sie der Band ein einzigartiges Kennzeichen. Ihren größten Hit haben Hole mit dem Song „Doll Parts“ im Jahr 1994. Ständige Besetzungswechsel sind bei der Gruppe nichts Außergewöhnliches – beständig dabei ist nur die Frontfrau Cortney Love. Sie sorgt mit ihren Exzessen und vor allem mit ihrer Hochzeit mit dem Nirvana-Chef Kurt Cobain für die steigende Popularität der Band. Fünf Tage vor der Veröffentlichung des Albums „Live Through This“ begeht Kurt Cobain im April 1994 Selbstmord. Damit gerät „Doll Parts“ unbeabsichtigt zum Song der trauernden Fans.

In den USA erhält die Platte Platinstatus und landet in vielen anderen Ländern in den Top Ten der Charts. Am 16. Juni 1994 stirbt die Bassistin Kristin Pfaff an einer Überdosis Heroin. Nach einer Auszeit findet Hole in der Kanadierin Melissa auf der Maur eine neue Bassfrau. Courtney Love konzentriert sich zeitweise auf ihre Schauspielkarriere und gewinnt für ihre Rolle in dem Film „The People Versus Larry Flint“ einen Golden Globe. Nach dem vierten Album „Celebrity Skin“ folgt ein jahrelanger Rechtstreit mit Plattenfirmen und zwischen Courtney Love und anderen Bandmitgliedern. Anfang 2002 geben Love und Erlandson das Ende von Hole bekannt.