LOUIS ARMSTRONG war der erste wichtige und weltweit bekannte Musiker, der in den zwanziger Jahren das damals noch junge Jazz-Genre hervorbrachte. Selbst nach dem revolutionären Aufstieg eines Dizzy Gillespies in den vierziger Jahren, fühlten sich zahlreiche Musiker ihm immer noch verpflichtet. Selbst heute noch beziehen sich Musiker der nachfolgenden Generationen auf das Erbe des 1971 verstorbenen Genies. Der im Trubel des kreolischen Viertels der Hafenstadt New Orleans aufgewachsene Künstler kam schon früh mit Musik in Berührung. Erste Erfolge erlebte der am 04.08.1901 geborene Trompeter und Sänger Mitte der zwanziger Jahre in Chicago mit seinen Formationen Hot Five und Hot Seven. In den folgenden Dekaden übte der Welt bekannteste Jazzapologete weiterhin signifikant Einfluss auf den Verlauf und Entwicklung des Genres. Armstrong hat für den Jazz die rhythmische Qualität des Swing verbindlich, ja fühlbar, gemacht. Wenn die gesamte populäre Musik des 20. Jahrhunderts ein einziger, zusammenhängender und unablässig fließender Strom ist. Wenn ein Strom, ausgehend von
Blues, Spirituals, Gospel und Jazz, verzweigt in ein immer breiter werdendem Delta von Pop und Rock, über Rhythm'n'Blues, Soul, Funk und Disco, bis hin zu HipHop, Urban und Freestyle, dann ist LOUIS ARMSTRONG das Symbol dieser Einheit, der diesen Strom zusammenhält. Keiner hat die Geschmeidigkeit zwischen Jazz und Populärmusik so sehr spürbar gemacht wie "Satchmo" : Ebenso wichtig wie sein phänomenales einfühlsames Trompetenspiel - nicht nur in den letzten Jahren seines Lebens, als er wegen seiner sich ständig verschlechternden Gesundheit kaum mehr sein instrumentalen Fähigkeiten ausüben konnte - war auch sein stilprägender Gesang. Seine raue, heiser, gequetschte, derb tönende Stimme wirkte - das ist heutzutage kaum mehr vorstellbar - auf die Hörer der 20er Jahre wie ein Schock. Sogar 01' Blue Eyes,
Frank Sinatra, bekannte tief beeindruckt: "Gesang in der populären Musik ist erst durch
Louis Armstrong zu einer Kunst geworden:' Mit drei erstmals auf CD erhältlichen Alben und einem 4-CD-Set zollt COLUMBIA einem der größten Künstler des vergangengen Jahrhunderts, der in diesem Jahr 99 Jahre alt gewordenen wäre, gebührend Tribut.
Nahezu sämtliche Aufnahmen LOUIS ARMSTRONGS sind Meilensteine des Jazz-Genres. Doch besondere Aufmerksamkeit gebührt seinen Frühwerken mit den Formationen Hot Five und Hot Seven aus den Jahren 1925 - 29. Die verschafften ihm nicht nur seinen nationalen Durchbruch in den USA, sondern sorgten auch dafür, dass das Jazz-Genre weltweit populär wurde. Jene Aufnahmen liegen nun erstmals komplett und frisch digitalisiert auf einer opulenten 4-C
D-Box vor. Anerkannte Jazz-Kenner sprechen von den insgesamt 89 Tracks als "The Most Important Jazz Recordings In The History Of Music!': Das von Spezialist Phil Schaap ausgegrabene und produzierte Material wurde thematisch aneinander gereiht und mit Bonus-Tracks ergänzt. Mit dabei sind beispielsweise die legendären Sessions mitJohnny Dodds und Lil Hardin für die Labels Brunswick, Vocalion oder OKeh. Oder eine absolut rarer Take des 29er Klassikers "I
Can't Give You Anything But Love" (später Themensong in der Cary Grant/Katherine Hepburn Screwball-Comedy "Leoparden küsst man nicht!"). Für die Auffindung und Wiederaufbereitung des einmaligen Zeugnisses zeitgenössischer Musik wurden nur die besterhaltesten Originalquellen verwendet. Ein Info-reiches Booklet, verfasst von dem Grammy-nominierten Essayisten Robert C. 0'Meally, das den Zeitgeist der vorliegenden Einspielungen plastisch schildert, angereichert mit einer ausführlichen Photo Gallerie, liegt dem Deluxe-Set bei.