Egal, ob bei The Libertines oder den Shambles'>Babyshambles: Pete Doherty ist das leuchtende Aushängeschild einer jeden Band. Woran das liegt? Nun ja, diplomatisch formuliert könnte man sagen: er ist ein sehr eigenwilliger Mensch. Direkter ausgedrückt kann man nicht ignorieren, dass es sich bei Pete Doherty um einen durchgeknallten, exzentrischen Kreativling handelt, der mit seinem Verhalten weitaus mehr Aufmerksamkeit erregt, als durch seine Musik. Die Boulevardmedien, vor allem die englischen lieben ihn dafür. Denn in der Vergangenheit hat niemand so zuverlässig für Skandale gesorgt wie er. Videos die ihn beim Kokainkonsum zeigen, zahlreiche Anklagen wegen Vandalismus, Fahren ohne Führerschein und zahlreiche andere Aktivitäten haben ihn zum Liebling des Boulevards gemacht. Für den Bekanntheitsgrad seiner Bands ist diese PR in eigener Sache durchaus hilfreich, für die Fans häufiger Mal ein Ärgernis. Da mehrere Konzerte wegen juristischen Verpflichtungen oder einem miserablen physischen Zustand abgesagt werden mussten.

Dabei hätte Pete Doherty auch ein bürgerliches Leben wählen können. Durch den Beruf seines Vaters, ein britischer Armeeoffizier, lernte er schon in jungen Jahren die halbe Welt kennen. London, Belfast, Liverpool, Krefeld und Zypern waren die Stationen seiner Jugend. Trotz dieser häufigen Ortswechsel war Pete Doherty ein außergewöhnlich guter Schüler, der als britischer Kulturbotschafter nach Russland geschickt wurde.

Sein Studium an der University of London brach nach nur einem Jahr ab, da es ihm zu langweilig erschien. Durch seine Schwester lernte er Carl Barrat kennen, mit dem er später die Band The Libertines gründete. „Carl ist ein einzigartiger Mensch. Wir haben uns imaginäre Welten und Codes ausgedacht, in denen wir uns frei und ohne Vorurteile begegnen und verständigen konnten“, beschreibt Pete Doherty einen Schlüsselelement dieser Freundschaft.
Das Resultat dieser Beziehung sind zwei von den Kritikern und Fans gleichermaßen gefeierte Alben. Doch nach nur wenigen Jahren kommt es zu einem schwer wiegenden Zerwürfnis zwischen den beiden. Der Tiefpunkt ist der Einbruch von Pete Doherty in das Haus von Carl Barat, wo er einen Laptop und eine Gitarre entwendet, um seine Sucht zu finanzieren.

Im Sommer 2003 gründet Pete Doherty die Babyshambles und ist Solokünstler aktiv. Viele Musiker zählen ihn mittlerweile zu ihren wichtigsten Einflüssen. Wie z.B. die schottische Musikerin Amy MacDonald, die Pete das Lied „Toxic Prince“ gewidmet hat.