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Texas Biographie

Texas

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Stell dir vor, du bist gerade 18 Jahre alt, lebst alleine in einer Mietwohnung in Glasgow und verbringst deine Zeit in den Friseursalons des Einkaufszentrums und die Nächte in eher berüchtigten Clubs und Bars. Dein Name ist Sharleen Spiteri, du hast gerade deinen ersten Song geschrieben und "I Don't Want A Lover" genannt. Du hast einigermaßen unbeabsichtigt einen phantastischen Start. Viele Jahre später läuft der Song immer noch einmal pro Woche in den europäischen Radiostationen. Die Bezeichnung "klassisch" ist also nicht unpassend.

Szenenwechsel ins Jahr 2000. Fünf Alben und 15 Millionen verkaufte Platten später setzt sich die Erfolgsstory mit der Veröffentlichung des Albums "Greatest Hits" fort, das deine bis dahin bemerkenswertesten Momente festhält. Glücklicherweise entsprechen die neuen Songs, die du für dieses Paket ausgewählt hast, der bekannten Tradition und passen hervorragend zu einer Kollektion dieses Kalibers. Tatsächlich hast du dir viel Zeit genommen und dich darum bemüht, dass alles kraftvoll, abwechslungsreich und rund klingt. Dieser Einsatz hat sich gelohnt und war mehr als die Mühe wert.

"Ich bin sicher, dass wir noch besser werden....."

Texas bereiten die Veröffentlichung von "The Greatest Hits" mit der neuen Single "In Demand" vor, einem schönen, geheimnisvollen Song, der R&B und Westcoast Rock-Einflüsse in einem zwingenden Radio-Pop kombiniert. Das ist ein guter Weg, um auf die Popbühne zurückzukehren - tu das, was du am besten kannst; eben einen grossen Song nach dem anderen abliefern.

"Es ist gar nicht so einfach neues Material für eine "Greatest Hits"-Platte zu schreiben", sagt Sharleen, "wir haben uns auf ein komplettes Album konzentriert, in der nächsten Phase mit anderen Songwritern wie Dallas Austin und Greg Alexander kooperiert und dann nur einige, wenige Titel für "Greatest Hits" ausgewählt. Ich finde es prima, dass man "In Demand" gleich nach "I Don't Want A Lover" hören kann, und beide klingen nebeneinander richtig gut."In Demand" scheint der perfekte Song zu sein, um das Album in Schwung zu bringen".


An der ersten Single "In Demand" ist Dallas Austin, der legendäre Hitlieferant von TLC, als Co-Autor und Produzent beteiligt. Er entstand Anfang des Jahres in Miami und Sharleen entschied schon sehr bald, dass dieser Song optimal zur geplanten "Best Of"-Platte passen würde. Die anderen Kooperationen mit Austin erscheinen auf der nächsten offiziellen LP von Texas. Einige der älteren Titel wurden von der Band überarbeitet und neu aufgenommen. Besonders bemerkenswert ist das neue, frische Streicherarrangement von Texas-Originalmitglied Craig Armstrong. Außerdem war der gefragte Songwriter Greg Alexander (zuvor bei den New Radicals) mit von der Partie, der seine Mitarbeit bei "My Inner Smile" als, "die beste Platte, an der ich bislang beteiligt war" beschrieb. Wenn das kein Lob ist.

"Ich bin auf die Zusammenstellung dieses Albums wirklich stolz" fährt Sharleen fort, "ich liebe gut gemachte Greatest Hits-Sammlungen von Madonnas "The Immaculate Collection" angefangen, über Kate Bushs "The Whole Story" bis zur aktuellen U 2-Kollektion. Ich halte nichts davon, dass alles einfach nur wieder aufzulegen und mit neuen Singles auszustatten. Ich glaube aber, dass die Zeit reif war, und dass es eine Kunst ist, eine wohl ausbalancierte Greatest Hits-Platte zu verwirklichen. Ich weiß nicht, ob wir es damit packen werden, aber ich weiß, dass es nicht verwerflich ist ein Best Of-Album herauszubringen, bevor jeder das Interesse an dem Material verliert. "Ich fand es stets aufregend, wenn Prince seine Sammlungen von Killer-Singles herausbrachte, obwohl es seinerzeit Verschwendung war. Die meisten Leute haben Greatest Hits-Platten nicht gekümmert, aus völlig falschen Gründen. Ich hasse Billig-CDs wie jeder andere auch. Ich kaufe gute Alben randvoll mit guten Songs. Ich kaufe sie, um damit Spaß zu haben"

"Wir haben das Comeback mit White On Blonde geschafft..."

In den letzten Monaten des Jahres 1996 war Sharleen Spiteri von der Rückkehr ins Popfach überzeugt, warb für die neue Texas-Single "Say What You Want" und sprach über das kommende Album "White On Blonde". Etwas mehr als ein Jahr später konnten Sharleen und ihre Band fünf britische Top 10 Singles (drei davon führten wochenlang die Airplay Charts an) und weltweit mehr als vier Millionen verkaufte Exemplare von "White On Blonde" bilanzieren. Die Platte brachte das Kunststück fertig, sechs Monate nach der Eroberung des ersten Platzes, an den Chartsgipfel zurückzukehren und sich länger als ein Jahr in den Top 40 festzusetzen.

Während sich die Hits ("Say What You Want", "Halo", "Black Eyed Boy", "Put Your Arms Around Me") in den Top 10 gegenseitig ablösten, zierte das Mädchen, das während des Geschichtsunterrichts Prince "Pop Life" summte, die Cover sämtlicher britischer Magazine. Sie wurde mit Titeln wie "Star", "Das Mädchen" und "Frau des Jahres" überschüttet, doch Sharleen verlor bis heute nicht die Bodenhaftung. "Wichtig ist, dass White On Blonde nie als sonderlich trendy angesehen wurde," rekapituliert Sharleen diese Zeit, "gute Songs zeichnen sich dadurch aus, daß alles paßt und ich bin davon überzeugt, dass nur gute Songs, die Menschen berühren."

Während die eher gehypte Konkurrenz sich redlich bemühte mit dem Schwindel erregenden Tempo am britischen Popfirmament mitzuhalten, gelang Texas ein perfekter Coup, um 1999 mit einer weiteren Millionenauflage des fünften Albums "Hush" die Chartsspitze zurück zu erobern. Es folgten weitere massive Hits und Airplayeinsätze dank "In Our Lifetime" "Summer Son" und "When We Are Together".



Zudem bescherte "Hush" den internationalen Durchbruch, wobei Europa quasi im Sturm erobert wurde - erst gab es Platin aus Spanien, Frankreich, dann Skandinavien, Österreich und schließlich Deutschland, dem größten Markt Europas.

1999 endete für Texas mit einem Triumph, waren sie doch unter Flutlicht und einem Feuerwerk die Stars einer Millennium-Show vor der Kulisse des Schlosses von Edinburgh.

"Wir können bereits auf eine beachtliche Vergangenheit zurück blicken ..."

Aber wie hat alles angefangen? Natürlich, sind Sharleen Spiteri und Johnny McElhone ein eingespieltes Songwriter-Team. Mittlerweile schreiben sie seit elf Jahren gemeinsam. Die Eltern mußten den Plattenvertrag unterzeichnen, damit er noch als Schüler Hits mit dem Glasgower Teenagertraum Altered Images landen konnte. Nach dem Ende der Band verfaßte er weitere Erfolge für die weißen Soul-Funker von Hipsway, bis er die junge Friseurin mit der brillanten Stimme traf und fortan die Songs mit ihr gemeinsam komponierte. Sie wurden immer besser und während die Bandmitglieder kamen und gingen, wuchs der Vorrat an guten Songs ständig.

"Da war von Anfang an der Traum, zeitlose Songs zu schreiben ..."

Spiteri und McElhone waren sich einig darüber, das sie sofort aufhören würden, wenn sich ihre Songs nicht mehr verbesserten. Sie wollten nicht einfach nur gutes Handwerk abliefern, sondern strebten nach der einmaligen Mischung aus Pop-, Rock- und Soul-Stilen mit Blues-, HipHop-, Country- und Filmmusik-Elementen. Das Ergebnis nannten sie Texas (nach dem Wim Wenders-Film "Paris, Texas").

"Ein guter Song ist mir mehr wert, als tausend schwärmerische Rezensionen in irgendeinem angesagten Londoner Magazin", stellt Spiteri klar, "ich habe jahrelang Ashford & Simpson, Neil Diamond, Dann Penn, Holland & Dozier, Carole King, die Liste ist noch länger, verehrt. Diese Leute waren keine launischen Show-Rock'n'Roller. Die Tatsache, daß Johnny und ich nach "White On Blonde" für drei Ivor Novello Awards nominiert wurden, hat uns mehr bedeutet als jede andere Bestätigung in diesem Jahr. Wir haben für unser Werk eine der Auszeichnungen bekommen, die wirklich zählen, denn "Say What You Want" und "Summer Son" sind nicht die einzigen guten Songs, die wir geschrieben haben".

Sharleen Spiteri ist eine außergewöhnliche Sängerin und je älter sie wird, desto besser wird ihre Stimme. "Ich war 23 Jahre alt, als ich mit Sister Rose Stone (Sly Stone's Schwester) gesungen habe. Sie hat mir gesagt, daß diese Art der Stimme, wie ich sie habe, sich noch über die nächsten 20 Jahre weiter entwickelt", erklärt Spiteri, "ich habe dieser Aussage damals keine große Bedeutung beigemessen, aber Sister Rose hatte recht. Außerdem kann die Zusammenarbeit mit Produzenten wie Dallas Austin und Mixern wie Spike (Mark Stent) deiner Stimme nicht schaden".

Wenn irgend jemand noch weitere Beweise für Sharleen Spiteris Gesangstalent benötigt, dem seien die "Greatest Hits" von Texas empfohlen - von dem souligen "Say What You Want" bis zur Herz zerreissenden Ballade von "Put Your Arms Around Me". von der geradlinigen Power bei "Halo" bis zum beseelten Gospel von "Black Eyed Boy" und "Prayer For You".

"Ich wünsche mir, daß ich meine Songs auch in den nächsten elf Jahren noch im Radio hören werde...."

Man braucht nur einmal die "The Greatest Hits" von Texas anzuhören und wird sich hüten dagegen zu wetten!
     

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