Bathory Biographie
Bathory
Die Anfänge des Black Metal liegen eindeutig in den früheren Achtzigern. Spricht man von den Wurzeln des Genres, fallen im Regelfall immer die selben Namen: Venom, Hellhammer bzw. Celtic Frost und Bathory. Letztere stammen aus Schweden und standen von vornherein unter der Herrschaft eines jungen Mannes, der sich selbst das Pseudonym Quorthon auferlegt hatte. Der Gruppenname stammt aus der Geschichte um Elisabéth Bathory, die das Blut junger Frauen für ihre Schönheitsbäder benutzt haben soll. Nicht unwahrscheinlich ist auch, dass man durch die Urväter Venom auf den Namen gekommen ist, befand sich doch ein Stück zu diesem Thema auf dem legendären "Black Metal"-Album.
Auch klangtechnisch bewegte sich das Trio (ein gewisser Kothaar bediente den Tieftöner, Uvornth das Schlagzeug) in der Nähe des englischen Bürgerschrecks: Eine miese Produktion ging Hand in Hand mit dem typischen Flair und dem gewissen Maß an Primitivität, die auch heute noch ein wichtiger Leitfaden für diverse Musikgruppen ist. Quorthon jedenfalls arbeitete anno 1983 bei einer Plattenfirma, die einen Sampler namens "Scandinavian Metal Attack" auf den Markt bringen wollte. Er ergriff die Initiative und fragte an, ob zwei Songs seines Projekts nicht auch auf den Tonträger untergebracht werden könnte. Trotz dem eigenwilligen Stil (Venom waren zwar wegweisend, Bathory allerdings noch härter und irgendwie finsterer) und dem ausgesprochen miesen Sound bekam der Gemeinschaftstonträger hauptsächlich wegen dem Bathory-Beitrag Resonanz. Wo viel Resonanz ist, besteht auch die Chance auf Einnahmen, also wurde den Mannen postwendend ein Studio gebucht, wo sie in zweieinhalb Tagen und für sage und schreibe umgerechnet 200 Dollar ihr erstes, selbstbetiteltes Album aufnahmen. "Bathory" genießt nicht erst seit gestern absoluten Kultstatus in der Szene, und das Titelbild avancierte schnell zum Bandlogo.
Quorthon wurde zudem bekannt für seine stets eher unbekannte Besetzung. Wie erwähnt agierte man zumindest bei Beginn als Trio, allgemein wusste man aber nie so genau, wer gerade bei Bathory nach des Meisters Pfeife tanzen darf. Lediglich ist noch bekannt, dass Jonas Akerlund (welcher später als Video-Regisseur für u.a. Metallica bekannt geworden ist) für eine Zeit lang den Sessel des Schlagzeugers besetzt hat.
Diese vermeintliche Not stellt dann 1986, nach Veröffentlichung des zweiten Albums "The Return..." (1985) auch erstmals ein kleines Problem dar. Im Sommer wird von Seiten von Important Records nachgehakt, ob Bathory zusammen mit den Schweizern von Celtic Frost (die - siehe Einleitung - aus der für die Szene wichtigen Gruppe Hellhammer hervorgegangen sind) und den deutschen Thrash-Urgesteinen von Destruction auf eine Konzertreise gehen wollen. Ohne Besetzung gestaltet sich das jedoch schwierig, weswegen es auch nie zu besagtem Vorhaben kam. Auch wenn Quorthon in Befragungen stets in "Wir"-Form geredet hat, wird der Kopf der "Gruppe" also wohl meistens alleine gewerkelt haben. Später gab er allerdings an, dass ihm seit den frühen Neunzigern ein fester Partner in "technischen Belangen" zur Seite stünde. Ein weiterer Eckpfeiler des Bathory-Kultes ist in Einklang damit auch die Tatsache, dass es in guten 20 Jahren nicht einen bekannten Live-Auftritt gegeben hat.
Statt einer Tour setzt es 1987 dann das dritte Album mit dem Titel "Under the Sign of the Black Mark", welches den Stil der ersten beiden Langrillen weitesgehend fortgeführt hat. Handfeste Veränderungen gab es aber bereits ein Jahr später zu vermerken, 1988 wurde "Blood Fire Death" auf den Markt gebracht. Bereits wenn man dieses vierte Album aus dem gut sortierten Händlerregal zog, dürfte das ungewöhnliche Titelbild aufgefallen sein: Die Asgardsrei aus der nordischen Mythologie ist dort in einem künstlerisch wertvollen Gemälde zu sehen. Der Inhalt passte sich dem an: Man wich ein wenig vom fiesen Rumpel-Metal ab und brachte orchestrale Elemente ein, die Texte befassten teils mit dem heidnischen Glauben und handelten nicht mehr nur vom Show-Satanismus zu Zeiten der frühen und mittigen Achtziger. Das als Intro fungierende Instrumental mit dem Titel "Odens Ride over Nordland" deutete die neue Marschrichtung schon an.
Manifestiert wurde der Stil der neuen Bathory 1990 durch "Hammerheart", das bis heute wohl populärste und bekannteste Album. Auch hier sah man auf dem Titelumschlag ein heidnisches Gemälde, die Musik wurde noch epischer, die Stücke länger und der klare Gesang mit Chören unterlegt. Quorthon's richtiger Gesang sollte spätestens von nun an polarisierend sein, da seine klare Stimme recht eigenwillig und sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Für ein wenig Aufruhr sorgte die Hinterseite der CD-Hülle: Dort war ein Sonnenrad abgebildet, ein eigentlich ebenfalls heidnisches Symbol, das gelegentlich aber auch von der der politisch rechten Seite verwendet wird.
Die Texte auf dem Nachfolgealbum "Twilight of the Gods", erschienen 1991 und sorgten für ähnlichen Wirbel, da manche Personen Anspielungen auf die Schutzstaffel in die - laut Quorthon bewusst provokativ geschriebenen - Worte interpretiert haben. Neben dem Umgang mit heidnischen Themen sollte auch diese mehr oder weniger bewusste Verwendung von der Symbolik des Dritten Reiches von essentieller Wichtigkeit für schwarzen Metall sein. Unter anderem deswegen ist die sogenannte "Asatrú-Trilogie" (Asatrú = grob gesagt der Glaube an die Rückkehr des nordeuropäischen Urglaubens), bestehend aus "Blood Fire Death", "Hammerheart" und "Twilight of the Gods", heute allgemein geschätzt und niemand dürfte ihr ihre Bedeutung für den Black / Viking Metal der folgenden Jahre aberkennen.
Bis 1994 passiert erst einmal nicht allzu viel, lediglich werden die beiden Zusammenstellungen "Jubileum I" und "Jubileum II" 1992 und 1993 veröffentlicht, die einen Rückblick auf das bisherige Schaffen von Bathory bieten. Drei Jahre nach dem letzten Studioalbum ist Quorthon dann aber doppelt zurück: Zum einen gibt es mit "Requiem" ein neues und wieder etwas härteres Bathory-Album, überdies wird ein Solo-Album des kreativen Kopfes herausgebracht. Weiter geht es mit der Akkordarbeit, 1995 und 1996 erscheint jeweils eine weitere Langspielplatte, namentlich "Octagon" und "Blood on Ice". Während erstere dem vorhergegangenen Album ähnelte, ging "Blood on Ice" wieder ein wenig in die Richtung der Spätachtziger bzw. frühen Neunziger und hat deswegen nicht zu wenig Zuspruch erhalten.
Eine ungewohnt lange Album-Pause gab es von nun an zu erdulden, denn "Destroyer of Worlds" erschien erst 2001. In der Zwischenzeit gab es zur Überbrückung aber Quorthon's zweites Soloalbum (1997) und den dritten Teil aus der "Jubileum"-Reihe (1998). Das neue Album stieß nicht unbedingt auf Gegenliebe und zählt heute als eines der, wenn nicht als das schlechteste Album von Bathory. 2002 sollte es dann die Wiedergutmachung geben: Der erste Teil der "Nordland"-Sage wurde veröffentlicht, Anfang 2003 folgte mit "Nordland II" der Abschluss um die Geschichte eines Kriegers.
2004 mehrten sich dann Gerüchte, dass bereits am 13ten Album gewerkelt wird, jedoch sollten traurige Umstände diese Planungen verhindern: Quorthon, der als Tomas Forsberg geboren wurde, wurde am 07. Juni 2004 tot in seiner Wohnung in Schweden aufgefunden. Er erlag einem Herzleiden, das ihn angeblich schon länger geplagt haben soll. Er wurde 39 Jahre alt. Ohne jeden Zweifel hatte Quorthon schon zu Lebzeiten Legendenstatus erreicht, was sicherlich auch an den vielen Eigenarten seiner Person und seines Projektes lag. Oft zeigte sich der Schwede alles andere als pressefreundlich und handelte sich so einen gewissen arroganten Ruf ein, seinen loyalen Anhängern machte das aber nie viel aus: Sie wussten Bathory aufgrund der unglaublichen Verdienste für die heutige schwarze / nordische Musikszene stets zu schätzen, auch wenn es das ein oder andere nicht ganz so starke Album gegeben hat. Mit dem ungeklärten Line-Up und der absoluten Live-Abstinenz wurde der Mythos um das Projekt noch gestärkt - bis zu seinem Tod war nicht einmal Quorthon's bürgerlicher Name mit Sicherheit zu nennen. Selbst der Schwarzmetaller, der persönlich nicht auf Bathory steht, sollte sein Haupt vor einem der größten Wegweiser verneigen und Quorthon in guter Erinnerung behalten!
Auch klangtechnisch bewegte sich das Trio (ein gewisser Kothaar bediente den Tieftöner, Uvornth das Schlagzeug) in der Nähe des englischen Bürgerschrecks: Eine miese Produktion ging Hand in Hand mit dem typischen Flair und dem gewissen Maß an Primitivität, die auch heute noch ein wichtiger Leitfaden für diverse Musikgruppen ist. Quorthon jedenfalls arbeitete anno 1983 bei einer Plattenfirma, die einen Sampler namens "Scandinavian Metal Attack" auf den Markt bringen wollte. Er ergriff die Initiative und fragte an, ob zwei Songs seines Projekts nicht auch auf den Tonträger untergebracht werden könnte. Trotz dem eigenwilligen Stil (Venom waren zwar wegweisend, Bathory allerdings noch härter und irgendwie finsterer) und dem ausgesprochen miesen Sound bekam der Gemeinschaftstonträger hauptsächlich wegen dem Bathory-Beitrag Resonanz. Wo viel Resonanz ist, besteht auch die Chance auf Einnahmen, also wurde den Mannen postwendend ein Studio gebucht, wo sie in zweieinhalb Tagen und für sage und schreibe umgerechnet 200 Dollar ihr erstes, selbstbetiteltes Album aufnahmen. "Bathory" genießt nicht erst seit gestern absoluten Kultstatus in der Szene, und das Titelbild avancierte schnell zum Bandlogo.
Quorthon wurde zudem bekannt für seine stets eher unbekannte Besetzung. Wie erwähnt agierte man zumindest bei Beginn als Trio, allgemein wusste man aber nie so genau, wer gerade bei Bathory nach des Meisters Pfeife tanzen darf. Lediglich ist noch bekannt, dass Jonas Akerlund (welcher später als Video-Regisseur für u.a. Metallica bekannt geworden ist) für eine Zeit lang den Sessel des Schlagzeugers besetzt hat.
Diese vermeintliche Not stellt dann 1986, nach Veröffentlichung des zweiten Albums "The Return..." (1985) auch erstmals ein kleines Problem dar. Im Sommer wird von Seiten von Important Records nachgehakt, ob Bathory zusammen mit den Schweizern von Celtic Frost (die - siehe Einleitung - aus der für die Szene wichtigen Gruppe Hellhammer hervorgegangen sind) und den deutschen Thrash-Urgesteinen von Destruction auf eine Konzertreise gehen wollen. Ohne Besetzung gestaltet sich das jedoch schwierig, weswegen es auch nie zu besagtem Vorhaben kam. Auch wenn Quorthon in Befragungen stets in "Wir"-Form geredet hat, wird der Kopf der "Gruppe" also wohl meistens alleine gewerkelt haben. Später gab er allerdings an, dass ihm seit den frühen Neunzigern ein fester Partner in "technischen Belangen" zur Seite stünde. Ein weiterer Eckpfeiler des Bathory-Kultes ist in Einklang damit auch die Tatsache, dass es in guten 20 Jahren nicht einen bekannten Live-Auftritt gegeben hat.
Statt einer Tour setzt es 1987 dann das dritte Album mit dem Titel "Under the Sign of the Black Mark", welches den Stil der ersten beiden Langrillen weitesgehend fortgeführt hat. Handfeste Veränderungen gab es aber bereits ein Jahr später zu vermerken, 1988 wurde "Blood Fire Death" auf den Markt gebracht. Bereits wenn man dieses vierte Album aus dem gut sortierten Händlerregal zog, dürfte das ungewöhnliche Titelbild aufgefallen sein: Die Asgardsrei aus der nordischen Mythologie ist dort in einem künstlerisch wertvollen Gemälde zu sehen. Der Inhalt passte sich dem an: Man wich ein wenig vom fiesen Rumpel-Metal ab und brachte orchestrale Elemente ein, die Texte befassten teils mit dem heidnischen Glauben und handelten nicht mehr nur vom Show-Satanismus zu Zeiten der frühen und mittigen Achtziger. Das als Intro fungierende Instrumental mit dem Titel "Odens Ride over Nordland" deutete die neue Marschrichtung schon an.
Manifestiert wurde der Stil der neuen Bathory 1990 durch "Hammerheart", das bis heute wohl populärste und bekannteste Album. Auch hier sah man auf dem Titelumschlag ein heidnisches Gemälde, die Musik wurde noch epischer, die Stücke länger und der klare Gesang mit Chören unterlegt. Quorthon's richtiger Gesang sollte spätestens von nun an polarisierend sein, da seine klare Stimme recht eigenwillig und sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Für ein wenig Aufruhr sorgte die Hinterseite der CD-Hülle: Dort war ein Sonnenrad abgebildet, ein eigentlich ebenfalls heidnisches Symbol, das gelegentlich aber auch von der der politisch rechten Seite verwendet wird.
Die Texte auf dem Nachfolgealbum "Twilight of the Gods", erschienen 1991 und sorgten für ähnlichen Wirbel, da manche Personen Anspielungen auf die Schutzstaffel in die - laut Quorthon bewusst provokativ geschriebenen - Worte interpretiert haben. Neben dem Umgang mit heidnischen Themen sollte auch diese mehr oder weniger bewusste Verwendung von der Symbolik des Dritten Reiches von essentieller Wichtigkeit für schwarzen Metall sein. Unter anderem deswegen ist die sogenannte "Asatrú-Trilogie" (Asatrú = grob gesagt der Glaube an die Rückkehr des nordeuropäischen Urglaubens), bestehend aus "Blood Fire Death", "Hammerheart" und "Twilight of the Gods", heute allgemein geschätzt und niemand dürfte ihr ihre Bedeutung für den Black / Viking Metal der folgenden Jahre aberkennen.
Bis 1994 passiert erst einmal nicht allzu viel, lediglich werden die beiden Zusammenstellungen "Jubileum I" und "Jubileum II" 1992 und 1993 veröffentlicht, die einen Rückblick auf das bisherige Schaffen von Bathory bieten. Drei Jahre nach dem letzten Studioalbum ist Quorthon dann aber doppelt zurück: Zum einen gibt es mit "Requiem" ein neues und wieder etwas härteres Bathory-Album, überdies wird ein Solo-Album des kreativen Kopfes herausgebracht. Weiter geht es mit der Akkordarbeit, 1995 und 1996 erscheint jeweils eine weitere Langspielplatte, namentlich "Octagon" und "Blood on Ice". Während erstere dem vorhergegangenen Album ähnelte, ging "Blood on Ice" wieder ein wenig in die Richtung der Spätachtziger bzw. frühen Neunziger und hat deswegen nicht zu wenig Zuspruch erhalten.
Eine ungewohnt lange Album-Pause gab es von nun an zu erdulden, denn "Destroyer of Worlds" erschien erst 2001. In der Zwischenzeit gab es zur Überbrückung aber Quorthon's zweites Soloalbum (1997) und den dritten Teil aus der "Jubileum"-Reihe (1998). Das neue Album stieß nicht unbedingt auf Gegenliebe und zählt heute als eines der, wenn nicht als das schlechteste Album von Bathory. 2002 sollte es dann die Wiedergutmachung geben: Der erste Teil der "Nordland"-Sage wurde veröffentlicht, Anfang 2003 folgte mit "Nordland II" der Abschluss um die Geschichte eines Kriegers.
2004 mehrten sich dann Gerüchte, dass bereits am 13ten Album gewerkelt wird, jedoch sollten traurige Umstände diese Planungen verhindern: Quorthon, der als Tomas Forsberg geboren wurde, wurde am 07. Juni 2004 tot in seiner Wohnung in Schweden aufgefunden. Er erlag einem Herzleiden, das ihn angeblich schon länger geplagt haben soll. Er wurde 39 Jahre alt. Ohne jeden Zweifel hatte Quorthon schon zu Lebzeiten Legendenstatus erreicht, was sicherlich auch an den vielen Eigenarten seiner Person und seines Projektes lag. Oft zeigte sich der Schwede alles andere als pressefreundlich und handelte sich so einen gewissen arroganten Ruf ein, seinen loyalen Anhängern machte das aber nie viel aus: Sie wussten Bathory aufgrund der unglaublichen Verdienste für die heutige schwarze / nordische Musikszene stets zu schätzen, auch wenn es das ein oder andere nicht ganz so starke Album gegeben hat. Mit dem ungeklärten Line-Up und der absoluten Live-Abstinenz wurde der Mythos um das Projekt noch gestärkt - bis zu seinem Tod war nicht einmal Quorthon's bürgerlicher Name mit Sicherheit zu nennen. Selbst der Schwarzmetaller, der persönlich nicht auf Bathory steht, sollte sein Haupt vor einem der größten Wegweiser verneigen und Quorthon in guter Erinnerung behalten!