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Jet Biographie

Jet

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Wer wie Keith Richards über die heutige Rockmusik denkt, wird JET lieben: Sie rocken als gebe es kein Morgen und gleichzeitig lassen sie es krachen wie die großen Bands vergangener Tage. Ihr Debütalbum "GET BORN" ist roh, direkt, zwanglos, unverfälscht. Kurz gesagt: Das Quartett aus Melbourne steht für alles, was Rockmusik ausmacht. Wie bei allen bedeutenden Bands führen ihre Einflüsse zu den Wurzeln des Rock n' Rolls.

"Ich denke, wir waren immer daran interessiert die Ursprünge der Rockmusik zu suchen", erklärt Chris. "Wir wollten über die Sechziger und Siebziger hinausschauen und sehen, wo diese Musik herkommt. Deshalb covern wir bei unseren Shows auch gerne 'That's Alright Mamma' von Elvis. Es ist wie eine Entdeckungsreise für uns."

JET sind eingetaucht in die Rockgeschichte. Wie die KINKS, AC/DC und OASIS vor ihnen - alles große Einflüsse der Band - stehen zwei fotogene Brüder im Mittelpunkt der Band (Nick und Chris Cester). Ihren Bandnamen haben sie sich Paul McCartneys gleichnamigen, eigenwilligem Höhepunkt der Post-Beatles Ära aus dem Jahre 1973 entliehen. Der Name ihrer Debüt-EP "Dirty Sweet" stammt dagegen aus einem T-REX-Song und "Move On" - das Akustik-Highlight des Albums - ist der Song, für den die FACES zu verkatert waren, um ihn zu schreiben. Aber das passiert nun mal, wenn "Abbey Road" das erste Album ist, das man jemals hörte.

"Meine Eltern hatten einige ganz üble Scheiben", erkärt Chris. "Aber 'Abbey Road' stach immer als etwas ganz Besonderes hervor. Beim Hören saß ich da, schlug auf die Kissen und habe mit einem Paar Essstäbchen 'Mean Mr. Mustard' gespielt. Wir gründeten eine komplette imaginäre Band, in der wir mit Tennisschlägern Gitarre spielten und Gigs gegeben haben. Wir nannten uns THE BOYS, glaube ich ... ?"

Solche Fantasien trieben JET an. Genau wie Liam Gallagher damals anmerkte, dass BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB den Platz als Oasis Support verdient haben, weil sie es gewagt haben, wie eine Rock n' Roll-Band auszusehen, geben JET der Rockmusik diese Reinheit wieder, die nur denjenigen vorbehalten ist, die mehrere tausend Meilen entfernt in Australien aufgewachsen sind. Wo englische und amerikanische Bands unterbewusst den Launen der Medien, für die die Geschichte der Rockmusik nach den Beatles und Stones sowieso vorbei war, Folge leisten, zeichnen sich JET durch eine Unbekümmertheit und eine Frische aus, die sowohl ihrer Jugendlichkeit als auch ihrer typisch australischen Aufgeschlossenheit entspringt. JET kennen keine Regeln und selbst wenn sie diese kennen würden, würden sie diese brechen.

Die Anfänge: Aufgewachsen sind JET in den Vororten von Melbourne, während sie sich selbst eine strikte Classic Rock Diät verordneten, sahen die Cester Brüder (Nick ist mit 24 Jahren drei Jahre älter als Chris) das Unheil auf sich zukommen. Eine fürchterliche Pest war dabei die Jugend der Vororte von Melbourne aufzusuchen: Grunge.

"Ich konnte die Musik nicht ausstehen", fährt Nick fort. "Für mich war das Musik bei der man sich die Pulsadern aufschneiden wollte. Das passte einfach nicht zu der Vision von Rock n' Roll, die ich in meinem Kopf hatte. Als ich aufwuchs, habe ich THE WHO, THE EASYBEATS, THE FACES und die STONES geliebt und diese Grungebands führten die Musik jetzt irgendwohin, wo ich nicht hinwollte. Sie hatten nicht das Feeling in der Musik, das alle bedeutenden Bands haben. Oasis waren die letzten, die dieses Feeling hatten."

Zunächst tingelten JET lange Zeit in den Niederungen von Melbournes Live-Musikszene herum. "Zu dieser Zeit hatte ich das Gefühl, wir würden uns niemals von dieser Szene lösen können", erklärt Nick. "Das ist der Grund, weshalb Songs wie 'Radio Song' dieses Gefühl von Resignation besitzen. Zu dieser Zeit war es unvorstellbar, dass eine Band wie unsere irgendeine Beachtung erlangen würde."

Wie so oft, ist das richtige Timing entscheidend. Nachdem man Bassist Mark Wilson angeheuert hatte, schwor man sich Ernst zu machen. Die ersten Shows von JET fielen fast zeitgleich mit dem weltweiten Erfolg der Lokalhelden THE VINES zusammen. Von der Sensationsgier der A&Rs angeheizt und durch die Unterstützung einer überschwänglichen Rezension der Debütsingle "Take It Or Leave It" im New Musical Express (der NME beschrieb den Song als ein Hybrid aus 'Rolling Stones and the balls-out stadium rock of AC/DC'), unterschrieb die Band schließlich bei Elektra, einer der Geburtsorte des Classic American Rock.

Das Ergebnis ist "GET BORN". Produziert von Dave Sardy (DANDY WARHOLS, MARILYN MANSON) in den legendären Sunset Sound Studios in L.A., ist "GET BORN" eine Rückkehr zu den Wurzeln des Rocks - dynamisch und ehrlich. Mit "Get What You Need", "Are You Gonna Be My Girl" oder "Get Me Out Of Here" präsentieren JET Rock von der besten und wildesten Seite, direkt und unmittelbar, als würde die Band mit den RAMONES konkurrieren wollen. An anderer Stelle, wie in dem von Nick verfassten "Look What You've Done", dem elegischen "Radio Song" oder dem ELO-mäßige "Lazy Gun" deuten sie eine Wehmut an, wie man sie von BADFINGER bis TODD RUNDGREN (nachdem er THE NAZZ verlassen hatte) kennt. Textlich ähnelt es dem epischen Mutwillen, der die legendären Australienrocker THE SAINTS auszeichnete. Wenn Nick dann in der neuen Single "Are You Gonna Be My Girl" 'I Know We Ain't Got Much To Say' brummt oder 'Dance Little Deejay C'mon' in "Rollover DJ" singt, kann man sich vorstellen, wie die Beine der weiblichen Fans zu zappeln und jeder Club zu kochen beginnt.

"Wir wollten ein zeitgemäßes Album machen", so Chris. "Und wir wollten keine eindimensionale Rock'n'Roll-Platte aufnehmen. Das Album sollte alle Facetten unserer Persönlichkeit reflektieren, deshalb sind auch Songs wie 'Timothy' und 'Radio Song' mit dabei. Wir versuchen den gleichen Anteil von Emotionen zu vermitteln, den Du bekommst, wenn Du ein Album wie 'Goats Head Soup' (Rolling Stones, 1973) hörst. Es gibt ruhigere Momente und an anderer Stelle flippen wir dann wieder völlig aus."

Den ersten Beweis ihres Erfolges erbrachte ein Anruf inmitten der Aufnahmen zu "GET BORN": Es waren die Rolling Stones, die der Band den Posten der Vorgruppe für die australischen Daten der Rolling Stones '40 Licks' Welttournee anboten. Jetzt war es offiziell: JET haben definitiv den "Roll".

"Ich mag die Idee, dass "GET BORN": zwei Bedeutungen hat" fügt Chris noch hinzu. "Wie 'Rubber Soul'. Es ist einfach eine Erinnerung daran, alle Probleme zu vergessen und stattdessen den Moment zu genießen. Es ist eine Ablehnung all dieser Gefühle von Negativität oder Depressionen, die jeder mal durchmacht. Es ist eine vom Herzen kommende Sache und dadurch entsteht diese Musik mit ihrer unverfälschte Energie."

Du hast die Wahl, Dich auf JET einzulassen. Oder, wie Nick es kurz und bündig auf 'Take It Or Leave It' ausdrückt: "You better roll with whatever you know / You better move / If you don't know what to do, here's the groove."
     

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